Willkommen auf unserer privaten Website

Da unsere Interessen sehr vielseitig sind, wird dies eine ewige Baustelle bleiben, aber wir wollen versuchen zumindest die Folgen unseres Fernwehs auf diese Site zu bringen.

Sommerferien 06

3.7.06

Pünktlich um 10 Uhr trenne ich den Van von seiner Nabelschnur und fahre zum Dürener-US-Car-Center. Endlich, zu Beginn dieser Reise soll er seine neuen Bremsscheiben bekommen. Doch auch diesmal waren wieder die falschen Scheiben geliefert worden. Sabine und Olaf verzweifeln langsam. So kaufe ich noch für meine Bedürfnisse ein, tanke auf und bin um 12.45 Uhr auf der Autobahn Richtung Köln. Ich spreche immer von mir, richtig, Karin ist dieses Mal zu Hause geblieben. Die Blumen rund ums Haus sind in voller Blüte und sie will mal wieder ihre Arbeit auch genießen. So werde ich diesmal einen reinen Flugurlaub hoffentlich erleben dürfen und für die Herbstferien bestimmt sie das Reiseziel. Überraschend ist der Verkehr für einen Wochentag nicht sehr dicht und ich rolle entspannt dahin. Als Tagesziel hatte ich mir den Stellplatz in Iphofen ausgesucht. Da es jedoch so super vorangeht, peile ich nun den Stellplatz in Kehlheim an. Ich verlasse die A 9 in Denkendorf und fahre quer über die Dörfer nach Riedenburg. Einen schönen Ort haben sich hier Forumsmitglieder für ein Treffen ausgesucht. An der Altmühl entlang geht es nun nach Kehlheim. Die Landschaft ist ein Augenschmaus. Im zweiten Anlauf finde ich den Stellplatz und noch genügend freien Raum. Leider hat das nahe gelegene Restaurant wegen Krankheit geschlossen und ich greife auf meine Vorräte zurück, Waldpilzgulaschtopf von Erasco, Tiramisu und ein Weizen. Ein kleiner Verdauungsschlaf macht mich fit für diesen Text und die Planung der morgigen Strecke. Vor dem Matratzenhorchdienst gibt es nun noch einen Paddy und ein Glas Rose. Der morgige Tag mag kommen.

 

4.7.06

Völlig ausgeschlafen werde ich zu ungewöhnlicher Stunde wach. Es ist 6.30 Uhr. Bin ich krank? Ich frühstücke in der angenehmen Morgenfrische und um 8.30 Uhr lasse ich schon wieder die Landschaft an mir vorüberziehen. Vor Regensburg noch ein Einkaufsversuch, schon der 2. Aldi ohne Apfelschorle, und dann nutze ich bis Deggendorf wieder die Autobahn. Hier gibt es endlich die gesuchte Apfelschorle und ich fülle die letzten Löcher in den Stauräumen des Vans. An der 2. Abfahrt hinter Deggendorf geht es nun am linken Donauufer weiter bis Passau. Wenig Verkehr erlaubt es mir, langsam dahin zu rollen und die Landschaft mit den Augen aufzusaugen. Passau und ich haben es nicht so miteinander. Wieder mal kämpfe ich mich durch die mit Baustellen gespickte Altstadt am rechten Donauufer, da ich in Österreich auf dieser Seite durchs obere Donautal fahren will. Die nachfolgende Landschaft entschädigt mich für Passau’s Qualen. Ein schöner Uferparkplatz lädt zur Mittagspause ein und mein Magen freut sich über einen gebratenen Leberkäs mit Spiegelei. Ein kleiner Mittagsschlaf rundet das Ganze ab. Bald entfernt sich die Donau von der Uferstraße und ich nehme über Wels Kurs auf Kirchdorf an der Krems. Hier freue ich mich über den gnädigen Benzinpreis. 1,089 Euro kostet hier bei Jet der Liter Normalbenzin. Parallel zur Autobahn nähere ich mich nun Windischgarsten. Ein Gewitterguss verwandelt die Straße schlagartig in ein schiffbares Gewässer. Nur ist leider keine Abkühlung damit verbunden. Keine 2 Kilometer weiter verspüre ich wieder Land unter den Rädern und die Straße ist knochentrocken wie zuvor. Wenig später kurve ich auf den Parkplatz der Flugschule Wings ein und werde von Norbert dem Inhaber und Fluglehrer begrüßt. Während es nun auch hier etwas vom Himmel grollt, tauschen wir unsere Erlebnisse seit unserem letzten Treffen aus. Zwar hat sich nun auch in Österreich das Verlängerungsprozedere des Sonderpilotenscheins geändert und ich benötige keinen Überprüfungsflug mehr, aber ich kam auch mit der Absicht hier her, die nächste Stufe der Lizenz, die Überlandberechtigung, zu erwerben. Da hierzu ein Streckenflug von 10 Kilometern zu absolvieren ist, plane ich einen Aufenthalt bis zum Wochenende ein. Bei den hier existierenden Startplätzen müssen schon bestimmte Wind- und Wetterverhältnisse vorliegen, um dies zu erreichen. Knapp 150 m von der Flugschule liegt ein kleiner Campingplatz und dort richte ich mich für die nächste Zeit ein. Eine kleine Ruhepause und ein schnelles Abendessen machen mich dann fit für die Übertragung des Spieles Italien : Deutschland. Zwischen Dänen, Schweden, Niederländern und natürlich Österreichern hocke ich da als einziger Deutscher. Man soll es nicht für möglich halten, aber die Ösis sind für uns. Na ja, das Ergebnis kennt jeder und meine Enttäuschung ist vielleicht zu verstehen. Nach den drei Weißbieren räumt ein kleiner Paddy den Magen auf und ich verkrieche mich in mein Heckbett.

 

5.7.06

Diesmal werde ich erst um 8.30 Uhr wach und eine kurze Kontrolle der Wetterlage zeigt, ein heftiger Südwind rauscht durchs Tal. Das bedeutet Fönlage und somit unfliegbare Bedingungen. Somit sieht mich die Matratze gleich wieder und erst gegen 10 Uhr bequeme ich mich zu einem kräftigen Frühstück, Bacon und zwei Spiegeleier auf Brot machen mich einigermaßen fit, obwohl ich mich irgendwie schlapp fühle. Ich glaube, ich habe mir bei den Hitzefahrten eine Erkältung und Halsentzündung geholt. Ein Spaziergang zur Flugschule bestätigt meine Prognose. Norbert hat eine Gruppe von 5 Schülern und Schülerinnen, also keine Flugschüler sondern wirklich aus der Schule, da. Bei den Windverhältnissen demonstriert er ihnen die Energie, die in einer solchen Windströmung steckt, anhand von Bodenübungen. Einer hängt am Schirm und die anderen 4 halten ihn fest, damit er nicht verweht wird. Bald verziehe ich mich wieder in den Van und verbringe den Tag mehr oder weniger schlafend, was sich positiv auf meine Erkältung auswirkt. Am Abend sehe ich vom Cp aus, wie Norbert sein Trike, Drachen mit Motor aus dem Hangar rollt. Ich schnappe mir meine Kamera, gehe hinüber und kann dem Passagier nach seinem Rundflug gleich die Fotos präsentieren. Leider muss ich feststellen, dass die Kamera immer noch kleine Flusen auf dem Sensor hat. Ich muss wohl in den nächsten Tagen mal wieder den Staubsauger anwerfen. So, der Tag ist gelaufen und für morgen ist weiterhin Südwind angesagt. Das heißt, ich kann ruhig länger schlafen. Norbert hat morgen Vormittag auch wieder die Schülergruppe da, somit wäre eine Fahrt zu einem Starplatz auch erst am Nachmittag möglich. Dann pauke ich eben morgen ein weiteres Mal die Theorie.

 

6.7.06

Nach einer total verschnieften Nacht raffe ich mich irgendwann zu einem Frühstück auf. Permanente Nieser machen mir klar, dass mein Schnupfen sich immer noch an mich klammert. Der Südwind hat zwar seine Energie verringert, aber verhindert immer noch den geplanten Flug. Ein kurzer Besuch in der Flugschule, etwas den Anfängern zuschauen, und bald liege ich wieder flach und versuche den Schnupfen durch Schlaf zu bekämpfen. So vergeht der Tag in himmlischer Ruhe. Die Schnupfensymptome werden geringer und ich verbringe den Rest des Tages mit Lesen. Ein kleines Gewitter und der nachfolgende gleichmäßige Regen bilden eine beruhigende Einschlafkulisse.

 

7.7.06

Tief hängen die Wolken im Tal und ich brauch kein schlechtes Gewissen zu haben, weil ich wieder mal bis in die Puppen penne. Frühstück, lesen, Mittagessen, schlafen; ein vollwertiges Urlaubsprogramm wird absolviert. Irgendwann schlendere ich dann doch zu Norbert hinüber. Er setzt Gleitschirmmotoren zusammen und ich programmiere zwei neue Funkgeräte. Man, manche Bedienungsanleitungen sollte man den Hersteller zur Strafe auswendig lernen lassen. Jetzt macht sich doch schon die Erholungsphase positiv bemerkbar. Es gelingt mir, die Geräte aufeinander abzustimmen. Schlagartig bricht ein starkes Gewitter los und der Himmel öffnet seine Schleusen. Au Backe, habe ich am Van alle gefährdeten Luken geschlossen? Mir bleibt nichts anderes übrig, als die Flut abzuwarten, um trocken den Cp zu erreichen. Glück gehabt, zwar war das Seitenfenster nur durch das Fliegengitter geschützt und das Polster der Sitzgruppe ist etwas nass geworden und die paar Tropfen von der Dachluke sind auch schnell aufgewischt. Ein Cappuccino im Cp-Lokal und ich kann mich diesem Text widmen. Gleich noch ein kleines Abendessen mit einem schönen Bier und wieder neigt sich ein friedlicher Urlaubstag dem Ende entgegen. Mal schauen, was der nächste Tag bringt?

 

8.7.06

Er bringt Routine, nämlich die üblich morgendliche. Der Himmel ist doch ganz schön verhangen, aber drüben am Übungshang quälen sich ein paar Anfänger im unteren Hangbereich. Andern bei der Arbeit zuschauen ist auch erholsam, so gehe ich zum Ort des Geschehens. Die Wärme nimmt zu und die Luftfeuchtigkeit auch. Die Schüler kommen ganz schön ins Schwitzen. Bald erlöst sie die Mittagspause, wobei das Versprechen, nach der Pause von weiter oben starten zu dürfen, fast wie eine Drohung klingt. Auch ich gönne mir die „wohlverdiente“ Pause und komme erst zu den letzten Flügen der Schüler wieder. Na, klappt ja schon ganz gut! Einer musste erst mal das Handtuch werfen. Eine Muskelzerrung stoppte seinen Lerneifer. Die Schüler sind weg und Norbert hat nun Zeit, sein neuestes „Spielzeug“ zu testen, einen Rucksackmotor für Gleitschirme. Zwar hat es lange gedauert, bis die motorisierte Variante der Para- und Hängegleiter in Österreich legal fliegbar wurde, dafür wurde es aber unbürokratischer als in Deutschland. Bei uns fallen diese Fluggeräte unter die Ultraleichtflugzeuge mit eigenem Pilotenschein und Flugplatzzwang. In Österreich kann ich diese Gräte mit meinem normalen Sonderpilotenschein fliegen und wenn ich ein geeignetes Gelände bei meinem Haus nachweisen kann, dieses als Start- und Landeplatz zulassen. Norbert und sein Sohn testen verschiedene Schirme und mit diesen die verschiedensten Flugmanöver. Es ist schon faszinierend einfach vom Boden zu starten und ohne Thermikunterstützung auf große Höhen zu gelangen. Spät noch, ich sitze schon bei meinem Cappuccino im Camp, turnen die beiden durch den Himmel. Der Cp hat sich, wie jeden Abend gefüllt. Ein riesen Schnitzel und ein Weizen geben mir die Kraft für diesen Text und dann werde ich mich auf einen erholsamen Schlaf in der frischen Bergluft einstimmen.

 

9.7.06

In der Nacht hat es wie aus Kübeln geschüttet und demzufolge hängen Nebelschwaden und Dunst in der Luft. Die Sonne setzt sich durch, die Flugschüler schwitzen am Hang und ich beobachte aufmerksam die Wetterentwicklung. Der Wind weiß noch nicht für welche Richtung er sich entscheiden soll. Die ersten Thermikanzeiger stehen über den Landmarken. Nun sind zwei Möglichkeiten denkbar. Die Erste, am frühen Nachmittag könnte man einen Start vom Sender versuchen und der Lösung der Aufgabe näher kommen. Die Zweite, die schönen Kumuluswolken neigen zur Überentwicklung und am Nachmittag gibt es wieder ein Gewitter. Beim Mittagessen, Schweinebraten mit Knödel, sitzen wir mit Blick auf den für uns relevanten Teil des Himmels. Da die Wolken immer größer werden und nach oben wachsen, rechne ich mit einem baldigen Gewitter. Keine halbe Stunde nach dem Essen zuckt der erste Blitz über den Himmel und der Donner grollt. Gute 3 Stunden dreht sich das Gewitter über dem Tal und das Wasser steht knöchelhoch auf dem Cp. Das war’s dann für heute. Gleich schaue ich mir das Endspiel an und werde die Hoffnung auf morgen richten.

 

10.7.06

Der Tag entwickelt sich immer mehr in meinem Sinne. Zwar ist Bewölkung vorhanden, aber Sonneneinstrahlung und Wind lassen Möglichkeiten hoffen. Nur, Norbert ist nicht da. Erst am späten Nachmittag taucht der Herr auf. Er hat den Tag am Gleinkersee verbracht. Ich könnte ihn erwürgen. Ohne Transportmittel komme ich nicht zum Startplatz. Ich geige ihm meine Meinung und ziehe mich wieder auf den Cp zurück. Die Zeit vergeht mit Lesen, Abendessen und Gesprächen mit Martin dem Besitzer des Campingplatzes.

 

11.7.06

Da Norbert versprochen hat, heute früh zu erscheinen, bin ich bald abmarschfertig und mache mich auf den Weg. Gleichzeitig kommen zwei Drachenflieger mit ihrem Wohnwagen auf den Cp. Man muss auch mal Glück haben. Die beiden tauchen kurz darauf auch in der Flugschule auf und bekunden ihren Wunsch zu fliegen. Nach kurzem Gespräch ist alles geregelt. Sie fahren mit ihren Drachen zum Landeplatz hinter Windischgarsten und nehmen mich mit. Da der Shuttlebus des örtlichen Vereins am Startplatz von aufgebauten Drachen eingekeilt wurde, dürfen wir selbst zum Startplatz fahren. Gegen 11.00 Uhr sind wir oben. Der Aufbauplatz ist voller Drachen. Meine zwei Drachenflieger suchen sich ein noch freies Eckchen und beginnen auch mit dem Aufbau. Ich war zwar schon mal hier oben, da sich aber einiges verändert hat, schaue ich mich erst mal um. Der mir bekannte Gleitschirmstartplatz ist zwar unverändert, aber der Wind kommt von hinten. Ich nehme Kontakt mit den einheimischen Piloten auf, lasse mir den auch noch vorhandenen Oststartplatz zeigen und die Eigenheiten der meist vorhandenen Thermikbärte erklären. Danach steht für mich fest, den Oststartplatz werde ich nur im äußersten Notfall benutzen. Der Schirm muss dort auf der Schotterstraße ausgelegt werden und nach ca. 5 Schritten muss man in der Luft sein, da sofort ein Felsabbruch beginnt, fast schon ein Klippenstart. Ein kontrollierter Startabbruch wäre hier nicht möglich. Ich hoffe, dass bei wechselndem Sonnenstand die thermische Entwicklung auch zur günstigen Anströmung des Weststartplatzes führen wird. Das wird meiner Schätzung nach nicht vor 13.00 Uhr sein. Bald starten die ersten Drachen und wir alle können die Aufwindverhältnisse im Vorfeld des Startplatzes am fliegenden Objekt studieren. Von hier oben kann ich das ganze Tal überblicken und meine Flugroute planen. Ich muss zuerst sehen, dass ich genug Höhe mache, da ich Windischgarsten und das Tal queren muss. Auf der anderen Seite sollte ich möglichst hoch über dem nächsten Höhenrücken ankommen, um die Aufwinde der sonnenbestrahlten Rückseite ausnützen zu können. So langsam sind fast alle Gleiter in der Luft und haben auch teilweise ganz schöne Höhen erreicht. Warum sollte mir das nicht auch gelingen? Meine beiden Begleiter starten auch und ich mache von jedem Start eine Fotoserie. Langsam mache ich mich auch startklar und um 13.25 Uhr hebe ich ab. Problemlos fliege ich durch die dem Startplatz vorgelagerte Waldschneise werde am Ende gleich von einem Aufwind erfasst der mich wieder auf Startplatzhöhe zurückbringt. Ich fliege etwas weiter hinaus und erwische weiteres Steigen. Im Bart kreisend lasse ich mich zum Sender zurücktreiben. Bald bin ich über der Spitze des Sendemastes und es geht weiter aufwärts. Hinter den Sender versetzt schieße ich mein Startfoto und bei ca. 500 m über Startplatzhöhe wage ich den Abflug vom Startplatz. Ohne Sinken geht es bis an den Ortsrand von Windischgarsten und nun steht die Talquerung an. Ich verliere kontinuierlich an Höhe, aber zwischendurch gibt es immer wieder Heber, die mich in ausreichender Höhe am nächsten Kamm ankommen lassen. Nun kann ich fast schon mein Ziel erkennen und folge dem Höhenrücken zur Flugschule. Mit gut 400 m Höhenüberschuss überfliege ich mein Ziel, schieße mein Zielfoto und noch einige vom Cp. Ich baue langsam die Höhe ab und lande ohne Schwierigkeiten auf dem Gelände der Flugschule. 24 Minuten hat der ganze Flug gedauert. Dafür habe ich nun eine Woche gewartet. Es ist vollbracht. Schweißgebadet lasse ich am Van meine Ausrüstung fallen. Eine kräftige Dusche, ein kleines Mittagessen, ein Mittagsschlaf und nun steht die Bürokratie an. Flugformular und Pilotenscheinantrag werden ausgefüllt und die Beweisfotos gesichert. Und in Norberts Computer übertragen. Zusammen mit den beiden Drachenfliegern esse ich gemütlich zu Abend und bis spät in die Nacht hinein sitzen wir mit Martin zusammen. Ein gelungener Tag.

 

12.7.06

Morgens um 5.00 Uhr weckt mich ein heftiges Gewitter, das über eine Stunde lang seine Wassermassen über uns ablädt. Das eintönige Trommeln des Regens auf dem Dach lässt mich schnell wieder einschlafen. Ich bin mit Martin verabredet. Mein Schirm ist wieder fällig für den Zweijahrescheck und Martin ist anerkannter DHV-Prüfer. Vorher entleere ich die Tanks des Van und fülle Frischwasser auf, denn morgen soll es weitergehen nach Slowenien. Gut 2 Stunden benötigen wir mit Unterstützung der Damen des Hauses für die Überprüfung. 2 Leinen werden erneuert und ein kleines Loch geflickt. Ansonsten ist der Schirm in Ordnung und bietet Sicherheit für die nächsten 2 Jahre. Auch den Rettungsschirm überprüft Martin noch mal und dann kann ich die Ausrüstung für die nächste Fahrtetappe verstauen. Während ich schreibe, tröpfelt es mal wieder, aber bald ist der Spuk vorbei, nur die Luft kühlt merklich ab.

 

13.7.06

In aller Ruhe wird gefrühstückt und dann der Van fahrbereit gemacht. Es sieht nach einem schönen Tag aus und die Luft hat noch eine angenehme Frische. Bezahlen, großer Abschied und schon geht’s durchs Tal nach Spital am Pyhrn. Über den Pyhrnpass geht es hinüber in die Steiermark nach Liezen. Bald bin ich auf der Ennstalbundesstraße unterwegs nach Irdning. Kurz vor der Mittagspause erreiche ich die Brennerei Hofer und bunkere für die Heimkehr schon mal Marillen- und Obstbrand. Vorher habe ich schon bei der Aldi Süd Variante Hofer meine Vorräte wieder aufgefüllt. Ein kurzer Abstecher führt mich nach Donnersbach, doch Werner Weisl macht Urlaub. So geht es weiter auf der Ennstalstraße bis Stein an der Enns, wo die Straße durch den Naturpark Sölktal zum Sölkpass hinaufführt. Bei der starken Steigung steigt doch die Motortemperatur etwas an, aber alles bleibt im unkritischen Bereich und der Van schnurrt den Pass locker hoch. Jede Kurve eröffnet einen neuen wunderbaren Ausblick auf die umgebende Bergwelt. Eine kurze Rast auf der Passhöhe und nun rollen wir im ersten Gang, Bremsen schonend, die Südseite hinunter. Auch hier kann ich mich an den wechselnden Landschaftsbildern nicht sattsehen. Ab Murau folge ich der Mur flussaufwärts bis Stadl an der Mur, wo ich in Richtung des Skigebietes Flattnitz abbiege. Eine Schmalspurbahnstrecke kreuzt meinen Weg und vor mir schnauft eine alte Dampflok mit Panoramawagen über die Straße. Bald begrüßt mich Kärnten. Im Glödnitztal werde ich von einem Gewitterschauer überrascht, der aber nur wenig Abkühlung bringt. So folge ich weiter den Straßen nach Feldkirchen, wo ich Richtung Ossiacher See abbiege. Am See entlang führt der Weg nach Villach. Quer durch Villach folge ich den Hinweisen Richtung Italien und werde so ins Gailtal geleitet. Hier könnte ich schon über den Wurzenpass nach Slowenien einreisen, den dahinter liegenden Vrisicpass will ich mir diesmal aber ersparen. Einen letzten Halt lege ich in Arnoldstein bei Billa ein und vervollständige meine Vorräte. Nun aber weiter, das Ziel ist nicht mehr weit. Bald bin ich in Italien und in Taravisio biege ich ab zum Predelpass. Aufwärts geht es den Pass bis zur Grenzstation, wo mich der slowenische Zöllner durchwinkt. An der nächsten Kehre halte ich und steige aus. Mein Blick schweift am Mangart vorbei hinunter ins Tal der Koritnica. Warum überkommt uns hier immer das Gefühl, endlich zu Hause zu sein? Wieder geht es im ersten Gang abwärts an den noch immer sichtbaren Verwüstungen des Bergrutsches vorbei, der vor ein paar Jahren sogar einige Häuser verschüttet hatte. Die alte Festung Kluce markiert den Übergang ins Socatal und ich lasse Bovec hinter mir. Kobarid wartet mit einer Überraschung auf. Die schon lange geplante Umgehungsstraße ich im Bau und ich kann nicht direkt zum Campingplatz abbiegen, sondern muss die Stadt durchqueren und dann außen wieder zurück zur Napoleonbrücke fahren. Kurz darauf stehe ich vor der Schranke des Platzes und melde mich bei Lidia in der Rezeption. Die freudige Begrüßung wird von Bedauern abgelöst, das Karin nicht mitgekommen ist, aber ich erkläre ihr die Gründe und sie ist es ja gewöhnt, dass Gleitschirmflieger oft solo bei ihr Station machen. Hans aus der Schweiz ist 2 Stunden vor mir eingetroffen. Ich begrüße ihn kurz, da ich mir erst noch einen guten Platz für den Van sichern will. Es ist auch noch einer meiner Lieblingsplätze frei. Unter schattigen Bäumen stelle ich den Van mit dem Heck zur Soca, sodass ich nachts ihr Rauschen im Ohr habe. Ein schnelles Abendbrot, viel hab ich ja heut noch nicht gegessen, und dann sitzen Hans und ich auf der Veranda der Rezeption und reden bei ein paar Bier über alles was sich so seit unserem Treffen vor einem Jahr ereignet hat. Kurz nach 21.00 Uhr treibt ein plötzlicher Gewitterregen uns blitzartig zu unseren offen stehenden Autos. Schnell alles wasserdicht verschlossen und kurz aufgeräumt. Der Regen lässt nicht nach und so rolle ich mich in mein immer bereites Bett, um mich auf den nächsten Tag vorzubereiten.

 

14.7.06

Ich werde wach, bevor die Sonne ihre wärmenden Strahlen über den Berg schickt. Nach dem Frühstück sitzen wir bei Hans zusammen und beobachten die Entwicklung am Himmel und warten auf Volkers Nachfolger, der nun die Piloten auf die Berge fahren wird. Wir erwarten aber aufgrund der beobachteten Windverhältnisse für heute keine Flugmöglichkeit und Wolfgang, der neue Unternehmer bestätigt dann auch unsere Vermutung und wir verabreden uns mit ihm für den nächsten Tag. Ich nutze die freie Zeit, indem ich einen Waschtag einlege. Die gesamte gebrauchte Wäsche des bisherigen Urlaubs landet in der Waschmaschine und später dann im Trockner. Plötzlich taucht der Pensionär Volker auf und über 2 Stunden lassen wir uns von ihm über die Veränderungen in Slowenien und speziell hier im Tal aufklären. Der Rest des Tages vergeht bei den notwendigen Essenspausen, dem Verstauen der sauberen Wäsche, Erholungspausen im Bett und viel Flüssigkeitsaufnahme, denn die Temperatur hat sich so bei 30° eingepegelt. Der Abend verfliegt bei Gesprächen mit Lidia und holländischen Nachbarn, unterstützt durch kontinuierliche Flüssigkeitsaufnahme. Kurz vor Mitternacht sieht mein Bett mich wieder.

 

15.7.06

Wie immer werde ich rechtzeitig wach und nach dem Frühstück setze ich mich zu Hans um auf das Eintreffen des Parataxis zu warten. Der Wind hat seiner Beobachtung nach etwas gedreht und es müssten fliegbare Bedingungen herrschen. Wolfgang erscheint pünktlich und hat schon einige Piloten im Fahrzeug. Er schlägt den Startplatz neben dem Matajur vor und wir bringen unsere Schirme an Bord. Nach der gewohnt ruppigen Auffahrt stehen wir am Startplatz und müssen feststellen, dass der Wind parallel zum Startplatz über den Berg weht. Einige Ablösungen von der Südseite bringen sogar Rückenwind ins Spiel. Wir machen uns startklar und bis auf einen italienischen Piloten kommen wir alle ganz gut in die Luft. Da ich nicht zu den ersten Startern gehöre, kann ich mir die Bereiche aussuchen, wo es mich wieder etwas aufwärts hebt. Fast wieder auf Startplatzhöhe beginne ich die Talquerung nach Kobarid und komme auch verhältnismäßig hoch am Stolrücken an. Doch weiter aufwärts geht es nicht. Ich fliege Richtung Staro Selo, wo eigentlich immer ein Aufwindbereich zu finden ist, doch der im Tal vorherrschende Ostwind verbläst meine Hoffnungen. An der Abzweigung nach Suzid lande ich und rufe nach Einpacken des Schirms das Taxi. Mein Erstaunen ist groß, dass Hans schon im Auto sitzt, den ich noch weit über mir in der Luft wähnte. Zurück im Kamp werden die Ausrüstungen bei den Wagen verstaut und ein Cappuccino und Bier beendenden den ersten Flug. Mittagessen, Mittagschlaf und Kaffeepause leiten über zum Abendessen und zum Treff auf der Veranda. Mit einem holländischen Piloten, seiner Frau und Stefan aus Aachen, wir treffen uns hier seit 1995, endet der Abend mit Gesprächen und Getränken. Schnell noch den Tagesbericht geschrieben und dann ab in die Koje. Mal sehen, was morgen wird?

 

16.7.06

Auch jetzt das Übliche: Frühstück und dann hocken Hans und ich zusammen. Die Höhenströmung zeigt immer noch nördliche Richtungen und wir warten auf die Ankunft von Wolfgang dem neuen Volker. Plötzlich kommt ein Telefonanruf ans Handy von Hans. Zur Zeit ist kein Startplatz zu nutzen, Wolfgang will sich gegen Mittag wieder melden, wenn sich die Situation verändert hat. Wir sitzen gerade auf der Veranda bei einem Cappuccino so um 13.00 Uhr, da kommt er auf den Parkplatz des Kamp. Am Kobala soll sich die Windsituation so geändert haben, dass ein Start möglich sei. Wir holen unsere Ausrüstung und fahren kurz darauf los. Während der Fahrt sehen wir Schirme am Kuk starten. Wolfgang fragt die Wetterstation am Kuk ab und entscheidet sich für diesen Startplatz. Leider schafft sein Wagen das letzte Steilstück hinauf zum Gipfel nicht und wir müssen unsere Ausrüstung hinaufschleppen. Die Aussicht zur Südseite, wo schon nach wenigen hundert Metern Italien beginnt, bis hinunter zur Adriaküste ist mal wieder grandios. Zwischen bewaldeten Hügeln liegen verstreut kleine Bergdörfer und ganz am Horizont glitzert die Adria. Auf der Nordseite schweift der Blick vom Stolrücken im Westen durch das Socatal bis nach Tolmin im Osten. Genau gegenüber fällt der Blick auf den Krn, den höchsten Berg dieses Talabschnittes. Der Wind am Startplatz wechselt zwar öfters etwas die Richtung, kommt aber prinzipiell aus Süd, sodass den Starts nichts im Wege steht. Als letzter Starter fabriziere ich zwei Fehlstarts, um dann nach einer Sammlungspause endlich sauber abzuheben. Schon kurz nach dem Start geht es aufwärts und nachdem ich den Startplatz Richtung Socatal umflogen habe, bin ich in wenigen Minuten auf 500 m über Startplatzhöhe gestiegen. Mein Flug geht nun ins Tal hinaus und weiteres Steigen bringt mich in komfortable Höhe für die Querung. Über mir befindet sich eine Wolkenstraße, die vom Krn ausgeht und sich nach Süden zieht. Der Sog dieser Wolken ist so stark, dass ich am Schirm die Ohren anlege und seitwärts dem Wolkenbereich entfliege. Zwar habe ich durch das Ohrenanlegen keine Höhe eingebüßt, bin aber auch nicht mehr gestiegen. Gemütlich trägt mich der Schirm über das Tal und ich kann mir nun meine Flugziele frei aussuchen. Lust auf einen kleinen Streckenflug nach Tolmin habe ich nicht, aber ich war schon lange nicht mehr am Startplatz Planica und habe das kleine italienische Kapellchen, dass dort vor Jahren gebaut wurde, noch nicht gesehen. Inzwischen habe ich doch an Höhe verloren. An der schneeweißen Kapelle vor bei fliege ich zur Kante der Planica und dort geht es wieder aufwärts. Eine weitere Wolke bringt mich wieder hoch hinauf und ich könnte zum Krn fliegen. Doch dort liegen die Wolken verhältnismäßig knapp über dem Gipfel und einen Wolkenflug muss ich mir wirklich nicht antun. Das Hochtal von Dreznica liegt vor mir, Ort und Kirche leuchten im Sonnenlicht zu mir herauf. Über Dreznica hinweg steuere ich nun den Schirm zur Soca und Richtung Kamp Koren. Nach Querung der Soca umfliege ich den hier ansteigenden Stolrücken und lasse mich über Kobarid zum Landeplatz treiben. Zwar habe ich nicht die Absicht hier zu landen, aber die dortige Windfahne erleichtert mir nun die spätere Landeeinteilung. Wieder geht es über Kobarid und die Soca nach Ladra. Nun noch eine 180 Grad Kehre und gegen den Westwind sinke ich langsam der Wiese neben dem Kajakparkplatz an der Soca entgegen. Der Boden hat mich wieder. Im Schatten packe ich die Ausrüstung zusammen und mache mich langsam auf den Weg in’s Kamp. Völlig durchgeschwitzt erreiche ich mein Basislager. Ein schöner doppelter Cappuccino und die anschließende Dusche bringen mich wieder in’s Gleichgewicht. Ein kleines Schläfchen und ich kann mich den Vorbereitungen zum Abendessen widmen. Ich habe Hans zum Grillen eingeladen und ein gemütlicher Abend nach einem schönen Tag nimmt seinen Lauf. Zum Abschluss sitzen wir mit meinen holländischen Nachbarn auf der Veranda, bis alle die nötige Bettschwere erreicht haben.

 

17.7.06

Schon während ich mich vom Bett erhebe, merke ich, dass die gestrige Schlepperei meiner Hüfte und dem Knie nicht gut getan hat. Trotz optimaler Bedingungen verzichte ich heute auf einen Flug und pflege mich lieber etwas. Zwischen den Ruhephasen mache ich einen kleinen Einkaufsbummel nach Kobarid. Den Hinweg erspart mir Damian, ein alter Bekannter und einheimischer Pilot. Außer der Baustelle der Umgehungsstraße hat sich nichts verändert. Das Restaurant Kotlar macht immer noch Betriebsferien und die Soca präsentiert sich in ihrem prächtigsten Smaragdgrün. Ein herzhaftes Abendessen und die übliche Verandasitzung werden den Tag beschließen.

 

18.7.06

Pünktlich, als die Sonne über den Berg lugt, werde ich wach. Ein kräftiges Frühstück stärkt mich für die Dinge, die da kommen werden. Das ist zunächst Wolfgang, der uns zum Kobala nach Tolmin fährt. Gegen 11.00 Uhr stehen wir auf dem Startplatz, der sich immer mehr mit Gleitschirm- und Drachenfliegern füllt. In der klaren Luft geht der Blick das Socatal aufwärts bis Kobarid und zu unseren Füßen biegt sie an Tolmin vorbei nach Süden ab, um dann bis Most na Soci einen Stausee zu bilden. Hans und Gerard, mein holländischer Nachbar, starten kurz vor 12.00 Uhr. Das ist ihr Glück. Bald dreht der Wind und einigen Piloten gelingt noch der Start nach Westen. Nach zwei Fehlstarts gebe ich erst mal auf. Nun bläst der Wind steif von Süd und dieser Richtung gibt es keine Startmöglichkeit. Kurz nach 14.00 Uhr gelingt mir dann der Start nach Osten und ich kann direkt am Startplatz um 600 m überhöhen. Mit dieser komfortablen Höhe setzte ich mich ab Richtung Kobarid. Ich überfliege die Tolminkaschlucht, verliere dabei etwas an Höhe, komme aber mit genügend Höhe drüben an, um den Flug weiter fortsetzen zu können. Über Vrsno verliere ich weiter an Höhe, doch schon am Ende des Hochplateaus geht es wieder aufwärts. Immer am Hang nehme ich Kurs auf Ladra und einen Kilometer weiter bin ich schon über meinem Landeplatz an der Soca. Ich baue die Resthöhe ab und lande neben dem Kajakparkplatz. Zwar hatte ich schon schönere Flüge, es war etwas sehr ruppig in der Luft, aber der Fliegerurlaub hat ja eigentlich erst angefangen. Bevor sich die üblichen Abendrituale wiederholen hat Hans uns zum Spagettiessen eingeladen. Er glaubt jedenfalls, dass sein größter Topf für 4 Personen reichen wird. Also lasse ich nun nach wohltuender Dusche und kleiner Schlafpause alles auf mich zukommen.

 

19.7.06

Spagetti und Rotwein brachten gestern die nötige Bettschwere, so schlafe ich einem Stück bis zur üblichen Frühstückszeit. Nach Kontrolle der Wetterlage beschließen Hans und ich an diesem Morgen nicht auf einen Berg zu fahren. Der überregionale Wind ist zu stark, aber es besteht die Hoffnung, dass mit der täglichen Thermikentwicklung die Bedingungen an den Startplätzen besser werden. Wolfgang bestätigt unsere Überlegungen und will am Nachmittag wiederkommen. Den freien Vormittag nutze ich um den Van aufzuräumen, die Tanks auszuleeren und Frischwasser aufzunehmen. Ein kleines Mittagessen stärkt uns für den kommenden Flug. Gegen 3 Uhr werden wir abgeholt und eine Stunde später stehen wir auf dem Kobala und müssen feststellen, dass sich der Wind immer noch im kritischen Bereich bewegt und Starts gefährlich werden. Nach einer Stunde hält es Hans nicht mehr am Boden und er geht raus. Ich warte weiter. Gegen 18.00 Uhr schalte ich mein Handy ein, um Karin anzurufen, bevor ich mich in die Luft begebe. Zwar bekomme ich trotz meiner erhöhten Position keinen Kontakt mit Karin, aber es sind SMS eingetroffen. Mein Nachbar und Freund Udo melden, dass Karin seit gestern Abend im Krankenhaus liegt. Verzweifelt versuche ich eine Funkverbindung fürs Handy zu bekommen. Mit Störungen erreiche ich Udo und kann ihm noch mitteilen, dass ich mich aus dem Tal wieder melde. Die übermittelte Nummer von Karin kann ich nicht erreichen. Ich muss vor 20.00 Uhr einen Kontakt mit ihr herstellen können, da danach im Krankenhaus die Verbindung unterbrochen wird. An einen Flug ist jetzt nicht mehr zu denken. Ich bitte Wolfgang, so schnell wie möglich nach unten zu fahren, um genauere Informationen zu erhalten. Gegen 19.30sind wir endlich im Tal. Doch erst mit einem Wechsel der Telefongesellschaft gelingt ein Kontakt mit Deutschland. Ergebnis: Karin hat eine Dickdarmentzündung und ich muss zurück nach Hause. Viel vorbereiten muss ich ja nicht mehr, alle wichtigen Aktionen habe ich heute Morgen erledigt. Am Abend loszufahren ist Blödsinn, also nehme ich Abschied von allen Bekannten und lege mich frühzeitig ins Bett, um morgen fit zu sein.

 

20.07.06

Frühstücken, Van abnabeln, bezahlen, Tschüss sagen und los geht es. Über Taravisio führt der schnellste Weg nach Österreich, Pickerl geholt, in Arnoldstein noch mal eingekauft und dann geradewegs durch Österreich gerollt. Der Stellplatz in Iphofen ist mein Tagesziel, das ich auch problemlos erreiche. Karin beruhigt mich beim Telefonat. Sie ist auf dem Wege der Besserung, eine Operation ist nicht nötig. So kann ich mir in Ruhe einen fränkischen Sauerbraten und einen süffigen Bacchus gönnen. Morgen früh muss ich unbedingt für Karin und mich einiges aus dem Weinschatzkästchen der Region mitnehmen. Zurück auf dem Stellplatz finde ich mich inzwischen in Gesellschaft weiterer Wohnmobile, deren Besatzungen sich in ihre Fahrzeuge zurückgezogen haben. Ich lese mich müde und ziehe mich irgendwann ins Bett zurück.

 

21.07.06

Der Lärm des aufkommenden Morgenverkehrs dringt durch das geöffnete Heckfenster und lässt mich nicht mehr weiterschlafen. So marschiere ich zum nächsten Bäcker, um mir die Grundlage für ein schönes Frühstück zu holen. So gestärkt rolle ich vom Stellplatz und nach dem vergeblichen Versuch bei einem Winzerbetrieb die gewünschten Vorräte einzukaufen, gelingt mir dies bei der Winzergenossenschaft. Alle Freiräume des Van sind nun belegt und ich komme hinter Kitzingen wieder auf die Autobahn. Bis auf einen Stau, der mich ca. 45 Minuten kosten, läuft alles glatt und ich erreiche Aachen gegen 14.00 Uhr. Nach Rücksprache mit Karin kümmere ich mich erst mal um Blumen und Katzen und besuche sie dann am Abend. Alles wird gut. Karin darf am Wochenende das Krankenhaus verlassen. Es wird zwar weitere Untersuchungen zu erkannten Herzproblemen geben, aber vorläufig ist alles überstanden. Der Sonderpilotenschein mit Überlandberechtigung traf Anfang September bei mir ein.

 

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