Willkommen auf unserer privaten Website

Da unsere Interessen sehr vielseitig sind, wird dies eine ewige Baustelle bleiben, aber wir wollen versuchen zumindest die Folgen unseres Fernwehs auf diese Site zu bringen.

Herbst 03

Grüße aus der Wachau

Erst mit 2 Tagen Verspätung (Kübelpflanzenrettung vor Frost) machen wir uns am Sonntag (19.10.) spätnachmittags auf die Räder. Geplant ist unsere 1. Übernachtung in Main-Franken auf einem der von Klaus2 im April beschriebenen Plätze. Doch zwischen Frankfurt und Würzburg bricht die Dunkelheit herein und ich habe absolut keine Lust im Dunkeln über unbekannte Landstraßen zu fahren und in unbekannten Örtchen einen Stellplatz zu suchen. Außerdem wissen wir nicht, wo noch Gaststätten geöffnet haben und bis wann die Küche aktiv sein könnte. Nach kurzer Beratung entscheiden wir uns für den Lomo-Rasthof an der Abfahrt Wiesentheid neben der Autobahn. Auf dem riesiegen Parkplatz finden wir direkt hinter dem Gasthof zwischen 2 LKW ein Plätzchen. Unser Abendessen ist gesichert und wir sind auch niemandem im Weg, da durch das Sonntagsfahrverbot keine neuen LKW hinzukommen können. Ab 22 Uhr leert sich das Gelände und bis zum Morgen sind nur wenige LKW neu angekommen. Die Nacht ist ruhig und ungestört.

Frische Brötchen gibt’s im Rasthaus und nach dem Frühstück geht’s sofort auf die von Klaus2 beschriebene Strecke Richtung Schweinfurt. Eine wirklich schöne Route, für folgende Touren ist sie bei uns schon vorgemerkt. Über Amberg und Schwandorf (schnell noch den Gastank gefüllt) geht’s dann nach Neunußberg bei Viechtach im Bayerischen Wald. Auf dem Stellplatz des Landgasthofes Nußberger Hof, Familie Brandl, bleiben wir dann 3 Nächte, um alte Kontakte aus meiner Kindheit wieder zu pflegen. Leider haben sich die Gasthöfe der Umgebung voll auf den Bustourismus eingestellt und man findet kaum noch echte regionale Gerichte auf den Speisekarten. Also am Dienstag (Schlachttag) runter nach Schönau zur Fleischerei und Gasthof Piller fahren und frische Blut- und Leberwürste und natürlich auch eine große Portion Gselchtes (Schwarzgeräuchertes) und den besten Leberkäs der Region gekauft und dann selbst gekocht. Es ist die echte Landesküche: Kartoffelpürree mit Sauerkraut und Würschtl und natürlich einheimisches Bier. Übrigens bietet der Gasthof des Schloßbräu im Nachbarort Drachselsried noch immer die gute einheimische Küche. Die lassen wir uns am nächsten Tag nach einem Besuch des Glascenters in Arnbruck schmecken.

Am Donnerstag geht unsere Fahrt weiter über Bodenmais, Zwiesel, (schnell noch bei Hieke eine große Flasche Bärwurz eingepackt) Frauenau und Spiegelau (Achtung Glashütten, da kommt Frau nicht dran vorbei) nach Freyung und über die Grenze nach Tschechien. Wir wollen ja auf den Tip von Carmen hin den Campingplatz Panorama in Lipno anfahren, der nach Internetauskunft auch ganzjährig geöffnet hat. Leider wird es schon wieder dunkel und wir sahen die Landschaft um uns nur schemenhaft. Die Ortschaften liegen da wie ausgestorben (nur die Tankstellen bilden Lichtoasen, natürlich gönnen wir unserem Dicken erstmal eine billige Tankfüllung) und ich freue mich schon auf ein echtes Pilsener im Restaurant am CP. Lipno begrüßt uns mit hell erleuchteten Baustellen und den riesigen Verkaufsschildern für Eigentumswohnungen und Apartmenthäusern. Nur der CP ist dunkel, das Hotel ist dunkel, das Restaurant dunkel und geschlossen. Was nun? Da der Kühlschrank gut bestückt ist und wir keine Alternative in der näheren Umgebung kennen, beschließen wir auf dem Gelände des CP stehen zu bleiben. Ein Verbotshinweis ist nirgends zu entdecken, also wohin stellen wir uns? Das Gelände des Platzes ist zum See hin verhältnismäßig stark abfallend und die einzigen ebenen Flächen sind direkt vor Hotel und Restaurant, ebenfalls noch tolerierbar direkt unten am Seeufer. Das Ufer reizt natürlich, am nächsten Morgen Frühstück mit Blick aufs Wasser!!! Doch zu unserem Glück bleiben wir neben dem Restaurant stehen und richten uns für die Nacht ein.

Der Wecker reißt uns aus einem ungestörten Schlaf, ein erster Blick nach draußen, alles weiß. In der Nacht sind über 5 cm Schnee gefallen. Ständen wir am Ufer, wir kämen ohne Unterstützung nicht mehr die Steigung zur Straße hoch. Hotel und Restaurant sind immer noch ohne Lebenszeichen. Also fahren wir Richtung österreichische Grenze zu unserem am Abend ausgesuchten Ziel „Freistadt“ im Mühlkreis. Im Duty Free Shop werden noch die erlaubten Mengen Zigaretten, Slivowitz, Becherovka, Budweiser und Pilsener gebunkert. Die Österreicher kontrollieren auch prompt. Die Fahrt über die geräumten Straßen ist unproblematisch bis auf Waldpassagen, wo vor allem in engen Kurven der Schnee von den Bäumen auf die Straße gefallen ist und eine dicke glatte Schicht bildet. Ade Tschechien, doch wir werden wiederkommen, denn die Landschaft um uns herum verspricht vieles für die wärmere Jahreszeit. In Freistadt finden wir ohne Probleme den gut ausgeschilderten CP, der dem Sportzentrum von Freistadt angegliedert ist. Kurz vor der Zufahrt ist ein Lidl für die preiswerte Selbstversorgung, im Altstadtbereich gibt es auch noch Billa, und ca. 200 m vom Platz Richtung Stadt noch ein ADEG. Da die Rezeption noch geschlossen hat, suchen wir uns schonmal ein Plätzchen auf dem kleinen aber feinen und vor allem leeren CP. Stromanschlüsse sind frei zugänglich und die Sanitäranlagen sind erste Sahne. Die Kosten seien mal vorweggenommen: pro Erwachsenen 4 €, Reisemobil 5 €, Strom 2 €, Tourismusabgabe 1,20 €; zusammen also 16,20 € pro Nacht. Nebenkosten würden nur bei Benutzung von Waschmaschine und Trockner entstehen. Möglichkeiten zur Ent- und Versorgung bestehen auch, aber nur für Kassettenbesitzer.

-Hier mal zwischendurch die Frage, warum haben eigentlich diese dämlichen Sanistationen wie z.B. in Viechtach an der Kläranlage fast alle dieses ca. 60 cm hohe Ausgußbecken und nicht direkt in Bodennähe, sodass man auch fest eingebaute Tanks per Verlängerung entleeren könnte. Am Stellplatz in Schaffhausen war dies problemlos möglich.-

Nach einer kleinen Zwischenmahlzeit und der ab 14.00 Uhr möglichen Anmeldung machen wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Nach ca. 8 Minuten Fußmarsch stehen wir vor der Stadtmauer und betreten Freistadt durch eins der Stadttore. Eine guterhaltene mittelalterlich Stadt öffnet sich uns. Wir verschaffen uns erst mal einen kleinen Überblick und versorgen uns beim Tourismusbüro am Marktplatz mit Informationsmaterial. Bei einem Cappuccino in einer der ältesten Lebzeltereien Österreichs machen wir uns kundig, was die Stadt zu bieten hat. Es ist nicht wenig. Eine gut beschriebene Rundtour lockt ihr zu folgen, doch wir erkunden Neuland meist immer erst auf eigene Faust. Nach Studium des Infomaterials beschließen wir sofort uns 2 Tage Zeit zu lassen. Heut werden wir die Gassen durchstöbern, die Kirche besichtigen, die noch nötigen Einkäufe tätigen und uns ein schönes Restaurant fürs Abendessen aussuchen. Für den nächsten Tag heben wir uns den Besuch des Stadtmuseums im Bergfried auf. Trotz des kalten Windes wird es ein interessanter Nachmittag, eine wirklich nette Stadt. Langsam meldet sich der Hunger und wir müssen uns für eins der Gasthäuser entscheiden. Außer den im Infomaterial Beworbenen finden wir in einer Seitenstraße den Stadtwirt. Die Speisekarte sagt uns zu, vor allem der große Hinweis „Wildwochen“, also nichts wie rein. Volltreffer, ein uriger, gemütlicher und warmer Gastraum nimmt uns auf. Bei Rehterrine an Salatbett, Wildschweinbraten mit Serviettenknödeln und Pilzsoße, begleitet von einigen Gläschen Wein klingt der Tag aus und das alles zu moderaten Preisen.

Gut ausgeruht, wann kommt man daheim schon mal dazu 8-9 Std. am Stück zu schlafen, streunen wir wieder durch die Altstadt und die Parkanlagen rund um die Stadtmauer. Leider öffnet das Museeum erst um 14.00 Uhr und so ist erstmal wieder ein Besuch beim Stadtwirt angesagt. Heut Mittag wirds etwas rustikaler. Bierbratl mit böhmischem Kraut und Knödel und Ausgelöstes Backhendl mit Röstkartoffeln und Preiselbeeren stellen uns überaus zufrieden und stärken uns für den Museumsbesuch. Im Bergfried von 1397 erklimmt man Stockwerk für Stockwerk und wird durch die Geschichte Freistadts geführt, zum Schluß die krönende Aussicht vom 50 m hohen Turm auf Stadt und Umland. Es ist beeindruckend. Übrigens bietet Freistadt in der warmen Jahreszeit in seiner Umgebung eine Menge an Betätigungsfeldern vom Fahren mit der Pferdeeisenbahn auf der alten Strecke nach Böhmen bis 16 Themenwanderwege und diverse anderen Freizeitangebote.

Der Sonntag sieht uns wieder auf der Straße. Über Kefermarkt, Besichtigung des von Adalbert Stifter geretteten Kefermarkter Altares (traumhafte gotische Schnitzarbeit) lassen wir uns über ausgesuchte Nebenstrecken nördlich der Donau durch das Mühlviertel ins Waldviertel treiben und erreichen über Senftenberg die Doppelstadt Krems/Stein. Wir fahren den CP Donaupark Camping an, der direkt an der Donau genau zwischen beiden Städten liegt. Vom anderen Donauufer grüßt Stift Göttweig, das österreichische Monte Cassino. Auch dieser Platz an der Schiffsanlegestelle ist leicht zu finden. Die Ausstattung ist schon etwas betagter, aber ganz in Ordnung. Die Kosten: pro Person 3,65 € und 0,76 € Ortstaxe pro Nacht und 7,27 € fürs Wohnmobil (geht hier nach Länge). Brötchenservice wird angeboten, ansonsten sind in 5 Minuten Entfernung eine Tankstelle und ein Supermarkt. Hervorzuheben ist die sagenhafte Freundlichkeit und Hilfbereitschaft der Platzwartin. Sie leiht uns Campingführer aus und ruft flußaufwärts gelegene CP’s an, um uns mitzuteilen, wer noch geöffnet hat. So nun sind wir also am Ende der Wachau und werden uns flußaufwärts zum Anfang vorarbeiten. Wir planen 2 Übernachtungen für Krems ein und beginnen noch kurz vor Beginn der Dunkelheit mit der Erkundung/Besichtigung von Stein.

 Wir betreten den Ort durchs Kremser Tor und schlendern an den schönen alten Fassaden vorbei durch den immer dunkler werdenden Ort. Es sind fast keine Geschäfte mehr geöffnet und kaum Menschen unterwegs. Besonders interessante Gebäude erstrahlen im Scheinwerferlicht. Wir halten Ausschau nach einem Gasthof. Doch die Saison ist vorbei und dunkle Gasthausfenster wollen uns die Hoffnung auf einen erfreulichen Abendabschluß nehmen. Erst am Ende der Stadt am Linzer Tor weist uns ein Hinweisschild auf eine gleichnamige Herberge hin, Eingang von der Donauseite her. Erleichtert und hungrig folgen wir dem Hinweis. Wieder ein Volltreffer! Ein uriger in Gewölben liegender Gastraum nimmt uns auf. Eine freundliche Bedienung legt die Karte vor, wieder Wildwochen!!! Wir sind zwar im Weinland, aber auf meinen Durst genehmige ich mir erst mal eine Spezialität des Hauses: Naturbräu, ein naturtrübes süffiges Bier vom Faß. Dann gehts los. Wir teilen uns eine Rieslingsuppe als Vorspeise (Rezept ist inzwischen auch abgespeichert), es folgen Rehschnitzel mit Kürbisgemüse und Walnussknöpfle, ein Marillen- und ein Wachauerpalatschinken schließen sich an. Weißwein und ein roter Zweigelt begleiten die Genüsse. Zur Verdauung benötigen wir dann noch je einen großen Quitten- und Schwarzen Ribiselbrand. Der Abend ist mehr als gerettet. Das alles für 49,55 €. Österreich abseits der großen Skigebiete kann also durchaus gut und preiswert sein.

Der nächste Vormittag sieht uns wieder auf den Beinen. Stein wollen wir doch noch einmal bei Tageslicht anschauen und so laufen wir vom CP erstmal den Uferweg an der Donau entlang bis zur Brücke nach Mautern. Davor kann man den Uferweg zur Stadt hin nicht verlassen. Jetzt betreten wir Stein durchs Linzer Tor und lassen die alte Stadt bei Tageslicht auf uns wirken. Neben Kirchen und Fassaden zieht uns auch die 1. Wachauer Marillendestillerie „Bailoni“ an. Auch hier wandern ein paar Spezialitäten in meinen Rucksack. Der Weg führt uns weiter Richtung Krems am Kunstmuseum, dem Karrikaturenmuseum und dem Beginn der Kremser Kunstmeile vorbei über den Südtiroler Platz durchs Steiner Tor nach Krems. Eine faszinierende alte Stadt, erfüllt mit quirligem Leben und einer aktiven Geschäftswelt, öffnet sich uns. Mit dem Infomaterial vom CP in der Hand lassen wir uns von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten treiben. Da wir beim vielen Schauen mal wieder die Küchenöffnungszeiten der Gasthäuser verpennt haben, müssen wir auf den Abend warten und stärken uns eben in einem der netten kleinen Cafes bei Cappuccino und süßen Verführern. Es gibt so viel Sehenswertes in Krems, dass wir problemlos bis zur Zeit des Abendessens durchhalten. Das Restaurant haben wir uns schon ausgesucht, die Alte Post nahe des Steiner Tores. Bier, Schweins- und Zwiebelrostbraten begleitet von jeweils einem Viertel Rot- und Weißwein zum moderaten Preis von 33,60 € verstärken unsere Müdigkeit und wir suchen unser rollendes Heim auf dem CP auf. Früh kriechen wir in unsere Koje, denn am nächsten Tag steht die gesamte Wachau bis Melk auf unserem Tagesplan.

Der Morgen umhüllt uns mit Nebel. Wir können kaum das Ende des CP erkennen. Doch der Wetterbericht verspricht Besserung. Schnell noch ent- und versorgt und dann rollen wir die paar Kilometer bis Dürnstein. Ein schönes altes Weindörfchen mit einer für unseren Geschmack absolut kitschigen Barockkirche lohnt trotzdem die Besichtigung. Nur den Aufstieg zur alten Burgruine, hier war mal Richard Löwenherz gefangen, sparen wir uns, da der Nebel die versprochene Aussicht verhindert. Doch schon bei der Weiterfahrt lichtet er sich langsam und die Sonne leuchtet sporadisch das herbstliche Weintal aus. Es ist traumhaft, bei fast null Verkehr über die Uferstraße zu rollen, wo sich bei jeder Biegung des Flusses neue Ausblicke öffnen. Da wir inzwischen genug alte Ortschaften gesehen haben, halten wir vorerst nicht mehr an, sondern genießen nur noch die inzwischen nebelfreie Landschaft. Im Weinort Joching suchen wir das Weingut Jamek, um dort die empfohlene gebratene Perlhuhnbrust zu genießen. Doch leider ist bei Jamek schon die Winterruhe eingekehrt und wir rollen unverrichteter Dinge weiter. Es liegen noch viele Orte vor uns und sicher wird noch ein Gasthof oder Weingut geöffnet haben. In Spitz entdecken wir pünktlich zur Mittagszeit den Gasthof Goldenes Schiff und gönnen uns Flugentenbrust mit Preiselbeeren und Kartoffelknödeln. Mit Wein, Spezi (ich muss ja noch fahren) und Kaffee bleiben wir wieder im 30 €-Bereich. Langsam nähern wir uns der Tagesetappe Melk mit dem berühmten Benediktinerstift.

Wir fahren das Stift von der Bergseite an und haben dann vom Parkplatz nicht weit zum Stift hinabzusteigen. Eigentlich sind wir keine Liebhaber des Barock, aber die Komposition dieser Anlage allein begeistert schon. Alles ist stimmig, auch die Farbgebung passt zum gesamten Komplex. Allein begeben wir uns auf den Ausstellungrundgang, denn Führungen sind uns immer zu hektisch und wir verlieren uns oftmals in Details, die andere nicht interessieren. Eine Beschreibung des Gesehenen verkneife ich mir hier, es würde den Rahmen des Berichtes sprengen. Nur Eines möchte ich anmerken; die Übergänge von einem Ausstellungsraum zum nächsten sind oftmals durch Spiegelinstallationen bereichert, die viele Besucher beim Türdurchgang einfach übersehen, schade. Ein Weiteres, wir haben das Glück, den Sonnenuntergang vom Stift aus erleben zu können. Der Blick über Melk auf den Fluß und das Hinterland nach Westen auf die rotgoldene Sonne ist schon allein den Eintrittpreis wert. Nun aber runter nach Melk und den CP gesucht und noch ein bisschen Verpflegung eingekauft. Bei der Talfahrt heißt es aufpassen. Dem ersten Hinweis auf einen CP darf man nicht folgen, denn er führt von Melk weg in einen Nachbarort. An der Ampel direkt an der Altstadt von Melk geht es nach rechts über eine enge Brücke zur Schiffsanlegestelle. Dort auf der anderen Seite des Gasthofes Altes Fährhaus ist die Zufahrt zum CP. Er ist immer offen, auch wenn der Gasthof Ruhetag hat, wie bei unserer Ankunft. Die Stromanschlüsse sind auch frei zugänglich und die Sanitäranlagen sind links im Gasthofgebäude. Nichts Berauschendes, aber er liegt gleich am Fluß und ist zu dieser Jahreszeit sehr ruhig. 9,80 € kostet uns die Übernachtung. Unsere Einkäufe erledigen wir vor dem Besuch des CP, denn direkt hinter der Brücke ist ein riesiger Parkplatz, gebührenfrei, von dem man in 2 Minuten im alten Melk ist. Auch diese Altstadt ist sehenswert. Wieder mal bei einem Cappuccino verarbeiten wir etwas die hinter uns liegenden Eindrücke. Nachdem die Bordküche unsere Bedürfnisse gestillt hat planen wir den nächsten Tag und legen uns nach einem kräftigen Schluck Wein zur Ruhe.

Nun heißt es langsam Abschied von Österreich zu nehmen. Immer an der Donau entlang gondeln wir gemütlich Richtung Passau. Nur Linz nervt uns. Da wir nicht die Autobahn benutzen wollen, müssen wir quer durch die Stadt und die Ausschilderung Richtung Passau lässt viele Fragen offen. Doch auch dies schaffen wir mit nur einmaligem Verfahren und nähern uns nun langsam aber sicher der deutschen Grenze. Vorher noch den Tank des Dicken mit billigem Sprit auffüllen und schon stürzen wir uns unbedarft in den Stadtverkehr von Passau. Wir hoffen, wie bisher, in Altstadtnähe einen Parkplatz zu finden und uns dann den Höhepunkten Passaus widmen zu können, auch meldet sich langsam der Magen und verweist auf Nachschubmangel. Ich hätte mir wohl vorher besser einen genauen Stadtplan anschauen sollen. Der Verkehr ist immens und ich weiß nicht in welche Richtung ich fahren soll. Parkhinweise beziehen sich immer auf Parkhäuser und sind somit ungeeignet für uns. Wir geben schließlich auf und beschließen, Passau nach besserer Vorbereitung ein anderes Mal anzufahren. Aber der Magen will sein Recht und außerdem haben die kalten Nächte unseren Gastank geleert. An der Autobahn Richtung Regensburg kennen wir an der Abfahrt 111 einen Autohof. Dort gibt es auf jeden Fall etwas zu Essen und nach einer Gastankstelle kann ich mich auch erkundigen (meine Tankstellenliste ist irgenwann unterwegs unter die Räder gekommen). Gesagt, getan! Das Essen hält natürlich keinen Vergleich mit den Genüssen der letzten Tage aus, aber der Magen ist zufriedengestellt. Die nächste Gastankstelle ist am Autohof an der Abfahrt 108, doch man hat zwar min. 10 verschiedene Adapter, nur passt keiner an unseren Tank. Was nun? Drei Nächte liegen noch vor uns und frieren wollen wir auch nicht. In Schwandorf habe ich schon auf der Hinfahrt getankt, dort ginge es also. Passt das in unsere Heimfahrtroute und wo können wir heute übernachten? Es passt! In einer dreiviertel Stunde sind wir in Schwandorf und von dort ist es ein Katzensprung nach Amberg und in Amberg gibt es 2 Stellplätze. Wieder voll ausgerüstet rollen wir in Amberg ein und suchen den Stellplatz an der Fachhochschule. Nach dem Stellplatzführer liegt er am Nächsten zur Altstadt und der Abend ist ja noch lang. Keine Hinweisschilder zum Stellplatz und auch nicht zur Fachhochschule hindern uns daran einmal fast um den ganzen Altstadtkern herumzufahren. Ich entdecke einen Gebäudekomplex, der meiner Vorstellung von Fachhochschule nahekommt, fahre auf einen daranliegenden Parkplatz, der Geländefähigkeiten des WoMo fordert und erfahre von einem Parkplatznutzer, dass ich fast richtig getippt habe. Wir müssen nur auf die andere Seite der Fachhochschule und werden dort den Stellplatz finden. Die Umrundung gelingt nach der Wegbeschreibung und 50 m vor der Einfahrt lächelt uns auch das entsprechende Piktogramm an. Ein Lidl direkt gegenüber schließt die letzten Lücken der Vorratskammer und nach einem kleinen Abendimbiss machen wir uns bei einsetzendem Regen auf in die Altstadt. In einer Stadt mit Studenten müsste doch eine urige Kneipe gefunden werden, in der man den Abend beschließen kann. Schön ist sie ja die Altstadt, doch Kneipen? Drei griechische Restaurants in 50 m Umkreis, mindestens zwei Chinesen, diverses Geschlossenes, aber nichts was unseren Vorstellungen entspricht. Wir sind kurz davor aufzugeben und zu unseren Bierreserven aus Tschechien und dem Weinkeller aus der Wachau zurückzukehren, da entdecken wir in der Nähe des Rathauses ein Hinweisschild: Schloderer Bräu. Letzter Versuch! Volltreffer!! Ein super Brauhaus mit mehreren Gastebenen tut sich uns auf. Die Atmosphäre ist Spitze, man fühlt sich sofort wohl. Etliche eigene Biersorten warten auf Bestellung und die Speisekarte ist auch nicht von schlechten Eltern. Schade, dass wir schon satt sind. Wen’s interessiert: www.schlodererbraeu.de. Schau mal da rein!

Am nächsten Morgen werden wir auf einem überfüllten Parkplatz wach, die Studierenden strömen zur Fachhochschule. Hätte ich gestern den Wagen nicht schon abfahrtsfreundlich geparkt, hätte ich echte Rangierprobleme. So gehts flott wieder auf die Autobahn, Nürnberg wartet auf uns. Das Germanische Nationalmuseum mit einer Sonderausstellung Aquarellmalerei von Dürer bis zur Moderne ist unser Ziel. Von der Autobahn nach Heilbronn aus fahren wir Nürnberg von Süden her Richtung Stadion/Messe an. Direkt am Frankenstadion sind riesige Parkflächen frei. Ein CP ist auch nur ein paar hundert Meter entfernt. Wir stellen den Wagen ab und von der 150 m entfernten S-Bahn-Station aus lassen wir uns zum Hauptbahnhof bringen. Von dort sind es 10 Minuten bis zum Museeum. In der Nähe des Einganges lockt die Gaststätte „Zum Karthäuser“. Es ist Mittag und mit leerem Magen sind Kunst und Geschichte schwer verdaulich. Je eine Portion Nürnberger auf Kraut stärken uns für das Kommende. Das ist gut so, fünfeinhalb Stunden durchstreifen wir das Museum und haben trotzdem nicht alles gesehen. Aber mehr geht nicht und außerdem will das Personal ja auch mal wieder nach Hause. Zurück am Bahnhof nutzen wir die Einkaufmöglichkeiten und versorgen uns fürs Abendessen und fahren wieder mit der S-Bahn zum Frankenstadion. Am fast vollen CP, es ist Messe, suchen wir uns ein Plätzchen und lassen den Tag ausklingen. Übrigens ist dies ein Knaus Campingplatz mit sehr guter Ausstattung und einem angeschlossenen gemütlichen Bistro. Im Sommer gibt es noch einen Biergarten. Kosten diesmal ohne Strom: 20,50 €.

Morgens beginnt unsere längste Heimfahrtetappe. Über Heilbronn geht es nach Bad Kreuznach. Einmal Stöbern bei Sport Berger ist angesagt. Viele Preise sind heruntergesetzt und es lohnt sich. Schon wieder in der Dunkelheit erreichen wir unser letztes Ziel, Trittenheim an der Mosel. Der Stellplatz hat sich zu unserer Lieblingsschlussetappe entwickelt. Direkt an der Mosel kostet die Übernachtung ohne Strom 4,50 € und beim Winzer wird bei Winzersteak und süffigem Riesling das Urlaubsende gefeiert. Der nächste Tag bringt uns dann nach einem Tankstopp in Echternach/Luxemburg in zweieinhalb Stunden wieder zurück nach Aachen. Schade! Jetzt bleiben nur noch die Träume.

Begleitet haben uns auf dieser Fahrt:
ADAC Reiseatlas Deutschland Europa, Generalkarte Tschechien 1, ADAC Länderkarte Österreich, die Karte Oberösterreich, ADAC Urlaubskarte Wachau/Waldviertel/Linz/St. Pölten, Marco Polo Österreich, der ADAC Campingführer Südeuropa, der Stellplatz-Atlas Deutschland Süd und das Buch zur Fernsehserie Schlemmerreise Österreich Ungarn Schweiz

www.freistadt.at
www.muehlviertler-kernland.at
www.museumsstrasse.at
www.wachau.at
www.melk.gv.at
www.stiftmelk.at
http://tiscover.com/krems
www.tiscover.at/camping-krems

 

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